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FRAME NEXT: eine IVS-Architektur in der Anwendung

29.09.2020

Für die Umsetzung der Aktivitäten des nationalen IVS-Aktionsplans ist die Aktualisierung und Weiterentwicklung einer europäischen IVS-Framework Architektur von grundlegender Bedeutung. Das Projekt FRAME NEXT arbeitet daran, eine gemeinsame gesamteuropäische IVS-Architektur zu schaffen.

Der FRAME NEXT-Ansatz

Im aktuellen Projekt FRAME NEXT werden bestehende IVS-Architekturen und ihre Implementierungen bewertet. Die Analyse umfasst IVS-Entwicklungen wie Cooperative-ITS (C-ITS), vernetzte Mobilität, Echtzeit-Verkehrsinformationen, Verkehrsmanagement, sichere und geschützte LKW-Parkinformationen sowie den eCall. Jede Version der FRAME-Architektur und die Referenzimplementierungen werden auf der FRAME-Website veröffentlicht. Dadurch kann die bestehende FRAME-Architektur laufend verbessert und erweitert werden.

IVS-Architektur in Österreich

Österreich ist durch seine geografische Lage für eine IVS-Architektur interessant: „Wir liegen mitten in Europa. Das bedeutet, viele der transeuropäischen Transportnetzwerke kreuzen Österreich. Ergo muss alles was im Rahmen von IVS geliefert und entwickelt wird, mit dem übereinstimmen, was unsere Nachbarn im eigenen Land implementieren und welche Systeme die Reisenden auf unseren Straßen verwenden.“, erklärt Alexander Frötscher, Technical Advisor bei AustriaTech. Die IVS-Architektur ist ein Mittel dazu, um EU-weite IVS- und Verkehrslösungen zu unterstützen.

Nutzt man als Reisende/r eine regulär verfügbare Navigationsapp, die offene Standards verwendet, kann man sicher sein, dass die Verkehrsinformation empfangen werden kann. Das ist derzeit der aktuelle Stand der Implementierung von IVS in Österreich. „Um die Kanäle zur Informationsweitergabe weiter auszubauen, sind wir auch im Bereich C-ITS aktiv. Denn je mehr Fahrzeuge C-ITS an Board haben, desto mehr Verkehrsinformationen können rechtzeitig und vollständig an die NutzerInnen verteilt werden.“, so Frötscher. Neben der Möglichkeit Informationen zu erhalten und so eine komfortable Reise antreten zu können, kann durch C-ITS auch die Verkehrssicherheit verbessert werden. Energieeinsparungen und die Reduktion von CO2-Emissionen sind mit hochqualitativer Verkehrsinformation ebenfalls möglich.

Aktuelle Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Implementierung von FRAME-Architektur

Mittlerweile sind IVS-Systeme fast immer in schon bestehende Altsysteme und andere externe Systeme eingebunden, wenn sie Daten zur Verfügung stellen oder Anfragen formulieren. Einer der großen Vorteile der FRAME-Architektur besteht darin, dass Verbindungen zu externen Systemen modelliert und in einem sogenannten Kontextdiagramm aufgebaut werden können. So ist es möglich, Datenströme detailliert nachzuverfolgen und den Datenfluss eines (unbekannten) externen Systems kennenzulernen.

Durch die Implementierung eines neuen Tools (Enterprise Architect) ist es nun möglich, den NutzerInnen ein Modell zur Verfügung zu stellen, welches alle bisher entwickelten und getesteten Elemente und Artefakte enthält. So können nicht nur alle Komponenten genutzt, sondern bei Bedarf auch weiterentwickelt werden. Zusätzlich wird ab jetzt auch eine Tool-Box zur Verfügung stehen, sodass alle Elemente auch für die eigene Arbeit mit der Architektur genutzt werden können. Als Ausgangspunkt wurden im Projekt FRAME NEXT die Funktionen der National Access Points verschiedener Länder analysiert und die gemeinsam verwendeten dann in Enterprise Architect als Funktionen verankert.

 

IVS-Begriffe kurz erklärt:

Bewegt man sich über Grenzen hinweg, wünscht man sich durchgängige Angebote / durchgängige Verkehrsinformationen. Hierfür brauchen die „Datenbereitsteller“ ein gemeinsames Verständnis der zu erbringenden Aufgaben und Prozesse. Diese Prozesse müssen, ebenso wie benötigte Schnittstellen, inhaltlich, organisatorisch und technisch übereinstimmen, sodass eine Informationsübermittlung problemlos möglich ist.

IVS (Intelligente Verkehrs Systeme): Das sind Systeme, bei denen Informations- und Kommunikationstechnologien im Verkehr (inkl.  Infrastrukturen, Fahrzeuge, NutzerInnen), beim Verkehrs- und Mobilitätsmanagement und für Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern eingesetzt werden. Die Systeme sammeln Daten (z. B. Verkehrs- und/oder Umweltdaten) und werten sie nutzenstiftend also „intelligent“ aus.

IVS-Rahmenarchitektur: Sie legt Bausteine, Schnittstellen und Gestaltungsgrundsätze für IVS-Elemente fest.

IVS-Architektur: Hier werden von der IVS-Rahmenarchitektur vorgegebenen Grundsätze für verschiedene IVS-Dienste spezifiziert.

IVS-Referenzarchitektur: Das ist die gesetzeskonforme Umsetzung relevanter IVS-Referenzarchitekturen in einem konkreten Anwendungsfall – ein Beispiel: der National Access Point.